
Zum Zahnarzt geht niemand gerne, aber manchmal muss es einfach sein – das gilt auch für Rote Pandas.
Vor wenigen Wochen musste Ember, das fünf Jahre alte Pandaweibchen im Shepreth Wildlife Park in England, ihre Tapferkeit unter Beweis stellen. Bei der monatlichen Gewichtskontrolle stellten die Pfleger fest, dass sie Gewicht verloren hatte, während ihre Schwester Sundara immer dicker wurde.
Störender Schutzmechanismus
In der freien Wildbahn sind Tiere, bei denen eine Erkrankung von außen sichtbar ist, eine besonders interessante Beute. Rote Pandas haben deshalb die Fähigkeit entwickelt, ihre Schmerzen besonders gut zu verbergen. In den Zoos erschwert dieser natürliche Schutzmechanismus die Diagnose.
Aus diesem Grund wurde Ember ausführlich untersucht und die Tierärzte fanden im Gebiss des Roten Pandas den Grund für den mangelnden Appetit: einer ihrer unteren Backenzähne war entzündet. „Das Pandaweibchen mied deswegen harte Nahrungsmittel wie Bambus und Wurzelgemüse“, erzählt Yvonne Morrin, Tierpflegerin im Shepreth Wildlife Park. „Also hat sie nur Weichobst und den „Panda-Kuchen“ (eine spezielle Nahrung für Rote Pandas in den Zoos, Anm.) gegessen.“


Erfolgreiche Operation
Ember wurde in der Royston Veterinary Surgery, einer tierärztlichen Klinik, operiert und der besagte Zahn erfolgreich entfernt.
Inzwischen ist sie wieder ganz die Alte. Sie nimmt an den „Medical Trainings“ teil und genießt besonders die Aprikosen, Birnen, Heidelbeeren und Trauben der Saison sowie ihren Bambus.

Ihre Schwester Sundara – übrigens die lebhaftere der beiden Pandaweibchen – ist hingegen auf Diät, bis sie die zusätzlichen Pfunde verloren hat.
Die offizielle Website des Shepreth Wildlife Park (auf Englisch)
Der Zoo beteiligt sich auch am International Red Panda Day 2018