Fressen wie in freier Wildbahn

Fütterung. Foto: Jürgen Breitenbaumer - www.500px.com/juergenbr
Ein Roter Panda beim Fressen in einem Zoo. Foto: Jürgen Breitenbaumer

Im Juli 2015 bekommt der Brookfield Zoo in Chicago Rote Pandas und errichtet derzeit einen neuen Bereich für die Tiere.

Was auf den ersten Blick nicht so aufregend klingt, ist eine kleine Revolution im Umgang mit Zootieren. Denn zum ersten Mal werden in diesem Zoo die Roten Pandas nicht nach einem strengen Zeitplan von den Tierpflegern gefüttert, sondern „halb zufällig“ von einer speziellen computergesteuerten Anlage.

Diese befindet sich in einem großen Baum, der auch das neue Zuhause der Kleinen Pandas ist. In den Astlöchern befinden sich kleine Schalen aus Edelstahl. Diese werden im Laufe des Tages zu unterschiedlichen Zeiten automatisch mit Futter gefüllt – oder auch nicht. Damit soll die Nahrungssuche in freier Wildbahn simuliert werden, wo es auch keine festen Fresszeiten gibt, sondern gefressen wird, was in die Pfote kommt. So bleiben die Kleinen Pandas aktiv und immer auf Futtersuche. „Das Habitat liefert das Futter – nicht mehr der Zoowärter“, sagte Projektleiter Tim Sullivan der Chicago Tribune.

Las Vegas als Inspiration

Interessant ist die eingangs erwähnte „halb zufällige“ (im Original: „semirandom“) Abfolge der Fütterung. Ein Algorithmus nach dem Vorbild der Gewinnausschüttung beim Glücksspiel in Las Vegas sorgt für das richtige Maß. Denn die Fütterung darf nicht zu unregelmäßig sein, sonst verlieren die Tiere schnell das Interesse. Ist sie dagegen zu vorhersehbar, verlieren die Roten Pandas ihre Motivation.

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts findet ihr in diesem lesenswerten Artikel des Chicago Tribune.