
Dass Rote Pandas keine Kuscheltiere sind, haben wir schon öfters erwähnt. Dass diese Tiere recht scheu sein können auch. Doch für medizinische Untersuchungen müssen sie manchmal aus nächster Nähe begutachtet oder sogar abgetastet werden. Um in diesem Fall auf eine Narkose verzichten zu können, wird in den Zoos ein spezielles medizinisches Training mit den Roten Pandas durchgeführt. “Außerdem ist es eine sinnvolle Beschäftigung für die Tiere”, betont Max Birkendorf vom Zoo Neuwied. Dort werden jeden Morgen das 10-jährige Pandaweibchen Chima und der zwei Jahre junge Jacques trainiert.
Tierpflegerin Jennifer Otte lockt anfangs die beiden Roten Pandas mit einem kleinen Stück Birne oder Banane vom Baumwipfel herab auf die unteren Äste.
Fotos: Max Birkendorf/Zooschule Neuwied
Ist das geschehen, wird das heißbegehrte Obststückchen auf einen langen, dünnen Bambusstab aufgespießt und in der Nähe der Tiere an einen Ast gehalten. Sobald sich einer der Pandas – meistens Jacques, seine Partnerin Chima ist noch sehr schüchtern – dem Leckerli nähert und es mit der Nase berührt, ertönt ein Klicklaut. Mit dem Klicker, der auch beim Abrichten von Hunden zum Einsatz kommt, wird signalisiert, dass der Rote Panda nun das Obst vom Stock nehmen darf.
Morgen für Morgen wandert der Bambusstock immer näher zur Tierpflegerin hin. Das Ziel ist erreicht, wenn der Rote Panda in aller Ruhe vor ihr frisst und sich dabei auch anfassen lässt.