
Der Kleine Panda bzw. Rote Panda lebt zurückgezogen in den Wäldern des Himalaya-Gebiets.

Bekannte Namen für ihn sind auch Katzenbär, Habre (verbreitet in Nepal), Firefox (der gleichnamige Browser wurde nach ihm benannt) oder einfach Wah, eine Abwandlung von regionalen Begriffen aus seinem Verbreitungsgebiet.
Die Gattung der Kleinen Pandas (Ailurus) umfasst zwei Arten: Ailurus fulgens und Ailurus styani (siehe „Arten und Verbreitung“).
Der Rote Panda gilt als gefährdet. Schätzungen zufolge leben nur noch weniger als 10.000 Tiere in freier Wildbahn.
Zahlen & Fakten

- Der Rote Panda wiegt zwischen 3,7 und 6,2 kg und sein Körper ist 56 – 62 cm groß. Der Schweif mit den markanten Ringen ist etwa 28 – 49 cm lang. Diese Werte sind jedoch nur Richtwerte – je nach Art können sie variieren.
- Der Kleine Panda gilt außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger. Diese Annahme ist allerdings nicht unumstritten. Vor allem in freier Wildbahn fehlen dazu noch Daten.
- In der Morgen- und Abenddämmerung ist der Rote Panda am aktivsten. Die meiste Zeit verbringt er ruhend auf Bäumen, um Energie zu sparen. Dies hängt mit seiner Ernährung zusammen, die hauptsächlich aus nährstoffarmem Bambus besteht.

- Der Rote Panda wird im Alter von 18 – 20 Monaten geschlechtsreif. Die durchschnittliche Tragzeit beträgt 135 Tage. Pro Wurf kommen zwei Jungtiere zur Welt (bis zu vier sind möglich).
- Die Geburten finden in den Frühsommermonaten statt. Auf der Nordhalbkugel zwischen Juni und August, auf der Südhalbkugel zwischen Dezember und Februar. Mehr dazu hier.
- Ein neugeborener Roter Panda wiegt 110 – 130 g. Er nimmt täglich 7 – 20 g zu. Bis zum 18. Tag nach der Geburt sind seine Augen und Ohren geschlossen.
- In Zoos wird der Kleine Panda durchschnittlich 10 – 12 Jahre alt. In freier Wildbahn ungefähr 8 Jahre.
Der Fleischfresser, der keiner ist

Der Kleine Panda ist der einzige lebende Vertreter der Familie Ailuridae. Diese steht in der Überfamilie der Musteloidea (Marderverwandte) und gehört zur Ordnung der Fleischfresser (Carnivora). Trotz dieser Zugehörigkeit ist der Rote Panda überwiegend ein Pflanzenfresser. Er ernährt sich hauptsächlich von Bambusblättern und ergänzt seinen Speiseplan nur gelegentlich mit tierischem Eiweiß.
Aufgrund seiner Spezialisierung auf Bambus hat der Kleine Panda einen „falschen Daumen“ entwickelt, mit dem er Bambuszweige festhalten und die Blätter leicht abstreifen kann.
Diese Besonderheit hat sich übrigens auch beim Großen Panda entwickelt – mit dem der Rote Panda aber entgegen dem weitverbreiteten Irrglauben nicht verwandt ist.
Arten und Verbreitung
Inzwischen deuten genetische Analysen darauf hin, dass es zwei Rote-Panda-Arten gibt – eine Ansicht, die u. a. auch in der Fachliteratur vertreten wird (siehe Quellen unten).
Ailurus (fulgens) fulgens, der Westliche Rote Panda, kommt in Nepal, Bhutan, Indien und Tibet vor. Er zeichnet sich unter anderem durch sein weißes Fell im Gesicht aus.

Ailurus (fulgens) styani ist in China (Provinzen Sichuan und Yunnan) beheimatet. Im Vergleich zu Ailurus fulgens ist er etwas größer und hat ein rötlicheres Fell im Gesicht. Außerdem sind die Ringe am Schweif stärker ausgeprägt.

Foto: Sharon Ang – Pixabay
Hintergrund: Die Entdeckung des „Ailurus fulgens“
Seinen zoologischen Namen Ailurus fulgens erhielt der Rote Panda 1825 vom französischen Zoologen Frédéric Georges Cuvier.
Der britische General Thomas Hardwicke hat den Kleinen Panda jedoch vermutlich bereits 1821 erstmals beschrieben. Später studierte der in Nepal stationierte britische Naturforscher Brian Houghton Hodgson den Roten Panda. Vieles, was wir heute über dieses Tier wissen, geht auf ihn zurück.
In freier Wildbahn
Der Rote Panda lebt in subtropischen Wäldern in Höhenlagen zwischen etwa 2.500 und 4.800 Metern über dem Meeresspiegel. Vereinzelte Sichtungen gab es auch in niedrigeren Lagen.
Natürliche Feinde sind u. a. Leoparden, jedoch nicht Schneeleoparden, da diese andere Höhenlagen bevorzugen.
Gefährdete Tierart

Schätzungen zufolge leben weniger als 10.000 Rote Pandas in freier Wildbahn. Auf der Roten Liste der IUCN werden sie als „gefährdet“ eingestuft. Ihr Bestand ist rückläufig.
Die Bedrohungen für den Kleinen Panda sind vielfältig:
- Ihm steht durch die Abholzung der Wälder für Brennholz und landwirtschaftliche Flächen immer weniger Lebensraum zur Verfügung.
- Er leidet unter der Wilderei oder dem illegalen Handel mit lebenden Tieren – dabei ist der Rote Panda als Haustier gänzlich ungeeignet.
- Der Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen setzen ihm ebenfalls zu.
- Streunende Hunde übertragen u. a. die für den Roten Panda tödliche Staupe.
- Stark fragmentierte Schutzgebiete schränken die Partnersuche der Kleinen Pandas stark ein. Dies wirkt sich negativ auf die genetische Vielfalt aus.
Organisationen zum Schutz des Roten Pandas

Red Panda Network (Schwerpunkt Nepal und Bhutan)
Fauna & Flora (Schwerpunkt Myanmar)
WWF (Schwerpunkt östlicher Himalaya)
WWF Deutschland (Schwerpunkt Bhutan)
EDGE of Existence der Zoological Society of London (Schwerpunkt Sikkim/Indien)
Quellen und weitere Informationen
Red Pandas (Ailurus fulgens & A. styani) Fact Sheet. c2011-2020. San Diego (CA): San Diego Zoo Wildlife Alliance; [accessed 2024 May 04].
IUCN Red List (Ailurus fulgens)
Glatston, Angela R. Red Panda. Second edition, 2022.
Weerman, J. (2021). EAZA Best Practice Guidelines for the Red Panda (Ailurus fulgens) – 2nd edition. European Association of Zoos and Aquariums, Amsterdam, The Netherlands.
AZA Small Carnivore TAG (2012). Red panda Care Manual. Association of Zoos and Aquariums, Silver Spring, MD. pp. 90.